Sonntag, 12. Februar 2017

50 Shades of GAY - oder auch: Wie man es besser macht

Wer mich kennt weiß: Ich hasse 50 Shades of Grey.
Dennoch war ich mal neugierig auf diese Fassung hier:

(Bildquelle: Amazon) 




Ich gebs zu, ich habs überwiegend gekauft weil homoerotisch und so. 
Dennoch hat mich das Buch in manchen Punkten positiv überrascht. Klar, auch dieses Werk hier ist jetzt zwar kein Meilenstein der Literatur, dennoch hat man beim Lesen VIEEEEEL weniger den Drang sich die Stirn mit der Tischkante einzuhämmern. Einfach weil es an den Stellen, die im Original "too much" sind, etwas....bodenständiger ist. 
Der heutige Eintrag handelt mehr oder minder von einer ausführlicheren Nacherzählung des Buches, und evtl. erkennt ihr ja die positiven Unterschiede zum Original. 

Hauptcharakter ist der 24-jährige Alex Kirby der sich zusammen mit seinem Mitbewohner Matty eine Wohnung in L.A. teilt. 
Eigentlich ist er ja Schriftsteller, doch da sich sein bisher einzigstes veröffentlichtes Werk auf einen Blog beschränkt, arbeitet er momentan als Kellner. 
Auch sein nicht vorhandenes Liebesleben könnte besser laufen, den Alex ist trotz seiner 24 Jahre noch Jungfrau. Dabei ist es nicht so wie bei Ana, dass er sich nicht für Sex interessieren würde, doch die Männer mit denen Alex bisher Dates hatte waren entweder ehrgeizige Möchtegern-Schauspieler die sich seinen Namen nicht merken konnten/wollten oder irgendwelche Couch-Potatos die den ganzen Tag nur Gras rauchen.
Seine einzige sexuelle Erfahrung hatte er mit 17, als er im Kirchen-Ferienlager mit einem Jungen herumgemacht hatte. Alex stammt nämlich aus einer Zeugen Jehova-Familie in der nicht über Sex gesprochen wurde. 
Mit 20 ist er schließlich nach L.A. gegangen und seitdem herrscht in seinem Leben leider Stillstand. 
Bis zu dem Tag an dem Alex für seinen Mitbewohner Matty einspringen soll.
Matty ist Journalist beim Unterhaltungsmagazin "Star Report", und aufgrund einer Magen-Darm-Infektion braucht er einen Ersatz für einen Job. 
Leider kann niemand seiner Kollegen einspringen, daher bittet er Alex um Hilfe. 
Er soll nach der Vorpremiere seines neuesten Filmes den Hauptdarsteller Taylor Grayson interviewen.
Wie es der Zufall so will ist dieser auch noch einer von Alex´Lieblings-Masturbations-Vorlagen. 
Das Interview lief daher auch....nun ja.
Als Alex zum Beispiel gefragt wurde, woher er komme, antwortete er, von Taylor Graysons Anblick ganz hypnotisiert, er käme aus Michigan.
Dabei bezog sich die Frage auf das Magazin für das er arbeitete. 
Während Taylors Managerin von Alex mehr und mehr genervt ist, amüsiert sich Taylor über Alex´ Tolpatschigkeit. 
Leider wird das Interview von seiner ungeduldigen Managerin ziemlich schnell beendet, dabei konnte Alex vielleicht gerade mal zwei Fragen stellen. 
Obwohl er der Meinung war, das Interview total in den Sand gesetzt zu haben, wird Alex überraschenderweise von Taylor zur Premiere des Films eingeladen, und darf vorher sogar mal in dessen Gaderobe vorbeischauen.
Natürlich brennt Alex die Frage unter den Nägeln, warum Taylor ihn eingeladen habe, worauf dieser meint, es hätte ihm gefallen das Alex nicht vorgegeben habe etwas zu sein, was er nicht ist. 
Zudem will Taylor das Alex der Erste ist, der ihn nach dem Film interviewt, ebenso will er ihm dann ein Angebot machen. 
Besagtes Angebot sorgt dann dafür, dass Alex sich gar nicht wirklich auf den Film konzentrieren kann, weil er sich natürlich fragt, welches Angebot ihm ausgerechnet jemand wie Taylor Grayson unterbreiten will. 
Nach dem Film fahren die beiden zu Taylors Stammbar und Alex soll ein bisschen mehr von sich erzählen. 
Dann irgendwann geht Taylor, weil er zu einer Party weiter muss und lässt den immer mehr verwirrten Alex einfach sitzen. 
Am darauf folgenden Tag bekommt er eine Schallplatte zugeschickt die er schon lange sucht, und anbei Taylors Handynummer, woraufhin sich Mitbewohner Matty sicher ist: Grayson will Alex an die Wäsche. 

"Ich bekomme sofort einen Ständer, und meine linke Achselhöhle wird schweißnass. Nein, dieser Gedanke ist mir noch nicht gekommen, weil ich nicht an Wahnvorstellungen leide."

Bei einem Job am darauffolgenden Abend wird Alex von einem Kumpel namens Josh in eine Bar eingeladen.
Dort lässt Alex sich dann dazu hinreißen sich zu betrinken, und im Suff ruft er dann auch noch allen Ernstes Taylor an.
Der macht sich sofort daran Alex abzuholen, und das offenbar auch gerade rechtzeitig, denn Josh hatte angefangen Alex etwas auf die Pelle zur rücken.
Als Alex am nächsten Morgen erwacht erzählt Taylor ihm was vorgefallen ist, und dass sie sich im Moment in einem Zimmer des "Roosevelt" befinden.

"Wir sind im Roosevelt??“Ich bin geschockt und werde von Panik erfasst: Torkelte ich gestern Nacht wirklich besoffen durch die Lobby des „Roosevelt Hotel“? Wer bin ich? Marilyn Monroe?"

Trotz dieser nächtlichen Eskapade will Taylor Alex wieder sehen, und diesmal fragt Alex ganz direkt ob Taylor homosexuell sei.
Dieser antwortet damit, dass er in keine Schublade zu stecken sei, und überhaupt hält er nichts von Romantik und allem was damit zusammenhängt. Erneut lädt er Alex ein, diesmal ihn bei sich zuhause zu besuchen, und erwähnt wieder das mysteriöse Angebot über das Taylor ihn dann bei sich zuhause aufklären will. Und als ob das alles nicht schon genug wäre, kommt es dann doch tatsächlich zwischen ihnen zu einem Kuss, kurz bevor Alex gehen wollte.
Ab hier hat dieser nur noch das Gefühl in einem Traum zu sein.
Zu Taylors Villa wird er am nächsten Tag doch allen Ernstes per Helikopter (natürlich von Taylor selbst geflogen) gebracht, denn seine Villa liegt laut seiner Aussage in der Wildnis.
Und um das Bild perfekt zu machen, wird das Abendessen natürlich auch vo Taylor persönlich gekocht. Alex will die Gelegenheit nutzen um jetzt auch mal was über Taylor zu erfahren, allerdings geht das nur, wenn er einen Geheimhaltungsvertrag, zum Schutze von Taylors Privatleben, unterschreibt, auf den seine Manager und Anwälte großen Wert legen, was Alex dann tatsächlich auch tut.

"Ich vermute, ein besonnener Mensch würde so ein Dokument mit nach Hause nehmen und es gründlich durchlesen, es vielleicht sogar einem Anwalt oder zumindest doch jemandem zeigen, der auf dem College war. Aber ich bin nicht besonnen, und von meinen Freunden war keiner auf dem College. Vielleicht bin ich zu hastig, vielleicht will ich unbedingt, dass dieser Mann sich mir öffnet, vielleicht hat das Glas Pinot Grigorio mich schon betrunken gemacht, oder vielleicht ist es mir schlicht ergreifend egal. Was soll mir schon Schlimmes passieren? Taylor Grayson verklagt mich, und was kriegt er dann? Meine Golden Girls-DVD-Sammlung?"




Nach dem Essen beschließt Taylor die Karten auf den Tisch zu legen und führt Alex in sein Spielzimmer. Der unerfahrene Alex weiß erst gar nicht was das alles sein soll, bis es ihm nach einer kurzen Erklärung von Taylor dann doch mal dämmert.
Taylor erkennt das Alex geschockt ist und hat vollstes Verständnis dafür wenn ihm das unangenehm ist und gehen will. Doch Alex bleibt und so fragt Taylor ob er schon irgendwelche Erfahrungen in diesem Bereich gemacht hat.
Jetzt ist es an Alex die Karten auf den Tisch zu legen und so langsam rückt er damit raus, dass er er noch Jungfrau ist.
Da war dann Taylor derjenige der etwas verdutzt aus der Wäsche geschaut hat.
Dann jedoch nimmt er Alex bei der Hand, und nimmt ihn mit nach oben um dieses Problem gleich mal "zu lösen". Da Alex das ja insgeheim schon die ganze Zeit wollte, hat der natürlich keine Einwände. Am nächsten Tag beim Frühstück lernt er dann auch zum ersten Mal Taylors kontrollsüchtige Seite kennen, indem dieser ihm den Kaffee verweigert, mit der Begründung er habe trinke keinen und er wäre ohnehin nicht gut für Alex.

„Ich kann manchmal ein bisschen kontrollsüchtig sein.“ sagt er. Er sagt das so leichthin, dass es mich erschreckt. Wie ahnungslos kann man sein? Ein BISSCHEN kontrollsüchtig? Er hat mich festgebunden, mir auf die Brust gespritzt, mir meinen Orgasmus verweigert, und jetzt gönnt er mir noch nicht mal meinen Kaffee. Meiner Meinung nach ist er mehr als nur ein bisschen kontrollsüchtig.
Einen Moment lang fange ich an den Kerl zu hassen. Ich habe mit ihm die schönste Nacht meines Lebens verbracht, aber es kommt mir vor, als hätte ihm noch nie jemand Grenzen gesetzt. Das
Schlimme daran ist, dass das vielleicht sogar stimmt.“


Erneut kommen sie dann auf den Vertrag zu sprechen, und was Alex bereits anfängt auf die Nerven zu gehen.

"Er hält keine fünf Minuten durch, ohne diese blöde Dom/Sub-Geschichte anzusprechen. Ich für meinen Teil hatte letzte Nacht eine Menge Spaß mit ihm im Bett, und das ging ganz ohne einen Vertrag. Warum kann das nicht einfach so bleiben?"


Schließlich fragt er Taylor wie dieser überhaupt zum BDSM gekommen ist, und Taylor erzählt, dass er ganz am Anfang ein Sub war und sein erster Agent sein Dom. Irgendwann hat Taylor aber auch mal die Dom-Position ausprobiert und gemerkt, dass ihm das besser gefällt und ist schließlich dabei geblieben.
Auf Taylors Bitte hin recherchiert Alex am Abend weiter zu dem Thema, denn er möchte, dass Alex genau weiß auf was er sich einlässt, sollte er den Vertrag unterschreiben wollen.
Je mehr Alex darüber liest umso hin und her gerissener ist er.
Einerseits hat er bereits sein Herz an Taylor verloren und genießt den Sex mit ihm, andererseits macht ihm diese BDSM-Sache doch etwas Angst und zudem stört es ihn Taylors Abneigung gegen Romantik.
Und als wäre das alles nicht schon kompliziert genug, erhält Taylor plötzlich eine E-Mail von einem Verlag aus New York, welchem er vor zwei Monaten einfach mal eine Blindbewerbung als Lektor-Assistent geschickt hat, in welcher ihm mitgeteilt wird, dass der Verlag tatsächlich Interesse an ihm hätte.
Und während Alex so über die Pro und Contras eines Umzugs nach New York abwägt, meldet sich Taylor schon wieder, dass er Alex um 20 Uhr abholen will.

"Immer macht er das so – er stellt eine Frage, aber am Ende ist es quasi eine Anordnung. Genau wie seine Pressesprecherin bei dem Interview. Warum benutzt er überhaupt noch Fragezeichen? Bei Taylor gibt es keine Fragen, nur Antworten. Und Befehle."

Um acht wird Alex von Taylors Limousine abgeholt und sie drehen bei Schampus eine Runde um den Block und reden über die Sache mit dem Vertrag, wobei Alex auch fragt wieviele dieser Beziehungen Taylor schon hatte. Dabei kommt erneut Taylors Abneigung gegenüber Romantik zur Sprache und Alex stellt sich erneut die Frage, ob es das ist was er will. Zudem weiß er noch immer nicht ob er das Jobangebot für New York annehmen soll.
Da sein Mitbewohner Matty gemerkt hat, dass mit Alex wohl irgendwas los ist, will dieser ihm mit Ratschlägen zur Seite stehen, allerdings geraten die beiden dabei in Streit.
Am nächsten Tag wird Alex doch tatsächlich ein rotes Auto gebracht, ein Geschenk von Taylor, weil Alex ja noch immer mit dem Bus fährt. Alex ist jedoch sofort klar welchen Hintergedanken Taylor damit verfolgt, nämlich dass er ihn so zur Unterzeichnung des Vertrages bewegen kann. Alex weigert sich jedoch dieses Spiel mitzuspielen und fährt den Wagen zu Taylors Villa um ihn dort wieder abzugeben.

"Aber ich kann den Wagen nicht annehmen, das ist einfach zuviel. Zu teuer, zuviel Druck. Wenn ich das Teil annehme, stehe ich für immer in Taylors Schuld. Was macht er mit Menschen, die in seiner Schuld stehen? Nach der Art und Weise zu urteilen, in der er mich jetzt schon behandelt, will ich das gar nicht wissen. Das wird mir allmählich zu merkwürdig und zu manipulativ. Er weiß, dass ich noch über seinen Vertrag nachdenke, und das hier ist seine seltsame, abgefuckte Art mich überreden zu wollen. Nun, Taylor Grayson, da beißt du bei mir auf Granit. Ich habe keine andere Wahl, ich muss ihm den Wagen zurückgeben."

Bei Taylor angekommen, geraten die beiden in Streit, weil Alex ihm nichts schuldig sein will (und sich nicht kaufen lassen will) und Taylor will ihm ja nur einen Gefallen tun und keinerlei Gegenleistung dafür.
Dabei verfällt Taylor wieder in seine Dom-Rolle und zerrt Alex in sein Spielzimmer, und obwohl Alex standhaft bleiben wollte (haha), lässt er sich zu einem erneuten „schlagkräftigen“ Intermezzo hinreißen.
Danach kommt jedoch das altbekannte Problem wieder auf: Alex will etwas Zärtlichkeit, die ihm Taylor jedoch verweigert, weil „nicht sein Ding“
Alex verlässt daraufhin geknickt das Haus, weigert sich erneut das Auto zu nehmen, lässt sich aber zumindest von Taylors Chauffeur fahren, weil er anders nicht in die Stadt zurückgekommen wäre
Für Alex ist die Sache damit eigentlich gelaufen, und als Josh anruft und ihn zu einer Show einlädt für die er Karten hat, sagt er zu.
Der Abend verläuft auch so, wie Alex sich auch ein Date vorstellt – nur ist Josh eben nicht Taylor. Am Ende des Abends lässt Alex durchblicken, dass er in Josh nur einen guten Freund sieht und das er sich sicher ist, dass dieser jemanden finden wird der ihn für seine wunderbare Art wirklich liebt.
Am nächsten Tag hat Alex sich entschieden den Job in New York anzunehmen, denn da er ja mit Matty zerstritten ist und die Sache mit Taylor ja scheinbar gelaufen ist, hält ihn nichts mehr in L.A. Wie gesagt: Scheinbar. Denn gerade als Alex seine Zusage-Email für New York schreibt, wird er von Taylor angeschrieben, dass er ihn (mal wieder) um acht abholt um ihm alles im Wagen erklären will.
Eigentlich wollte Alex ihm ja die kalte Schulter zeigen, brachte es jedoch nicht über sich und stimmt dem Treffen zu.
Als Taylor ihn abholt, erklärt er Alex, er würde ihn seiner Familie vorstellen – womit er jedoch seinen Agenten und engste Mitarbeiter meint.
Da die Gäste laut eigener Aussage schon viel Alex gehört haben, ist dieser sich sicher, dass sie auch wissen welches Verhältnis er und Taylor haben.
Dann jedoch fängt es an immer bizarrer zu werden. Ausgerechnet Josh ist für diesen Abend dort als Kellner engagiert und dieser plaudert dabei versehentlich Alex Umzugspläne nach New York aus, und auch wenn Taylor sich nichts anmerken lässt, erkennt Alex dennoch seine „Begeisterung“. Doch auch Alex muss an diesem Abend einen heftigen Bissen schlucken. Taylors Managerin, die eine Abneigung gegen Alex hat, verkündet danach nämlich erst mal genüßlich, dass Taylor sich demnächst mit dem, an dem Abend ebenfalls anwesenden, Victoria Secrets-Model Natalie verloben wird. Der Abend verläuft zwar ohne weitere Dramen, dennoch ist die Stimmung spürbar im Eimer.
Danach haben Alex und Taylor erneut einen heftigen Streit auf der Heimfahrt. Taylor ist stinksauer weil Alex ihm nichts von New York erzählt hat, und Alex fragt spitz ob er wohl von Taylors Hochzeit erst erfahren hätte, wenn er dort als Kellner engagiert worden wäre. Taylor erklärt, dass dies eine Schein- und PR-Ehe werden soll, was Alex jedoch nicht im Geringsten milder stimmt.

"Das ist doch scheißegal! Natalie und ich werden nicht mal zusammenleben! Wir veranstalten eine Feier für die Fotografen, dann gehen wir getrennte Wege. Spätestens bei der Oscar-Verleihung sind wir schon wieder geschieden. Sie weiß von uns beiden. Sie will deine Freundin sein!“
Das ist zuviel für mich. Seine künftige Ehefrau will mit seinem schwulen Sub befreundet sein? „Merkst du eigentlich noch was? Du bist einfach nur ein wandelndes Klischee, einer in einer langen Reihe von Filmstars, die zu feige sind, um sich zu outen-“ Er achtet nicht auf meinen Kommentar und startet einen Gegenangriff. „Wann wolltest du mir denn sagen, dass du ans andere Ende des Landes ziehst?“
Er ist gut darin, dass Thema so zu drehen, dass ICH als Schuldiger dastehe. Er weiß ganz genau, wie er sein egoistisches Spielchen zu spielen hat. Das macht mich wütend, aber- verdammt nochmal- es macht mich auch heiß.
„Ich habe mich noch nicht mal entschieden-“ schreie ich zurück, klinge aber nicht sehr überzeugend.
„Ich bin dein Meister, ich treffe deine Entscheidungen für dich-“
„Du bist NICHT mein Meister. Ich habe nichts unterschrieben. Und wenn du mich weiter so behandelst, werde ich auch nichts unterschreiben!“



Wir streiten uns- wir haben unseren ersten richtigen Streit. Fast wie in einer richtigen Beziehung, mit dem kleinen Unterschied, dass es hier um eine Scheinehe mit einer Frau und einen Vertrag über ein äußerst kompliziertes Sexleben geht.
„Du bist ein Feigling, Alex-“
„ICH bin ein Feigling? ICH? Nicht der heimlich schwule Filmstar mit dem geheimen Folterkeller??“

In der hitzigen Diskussion fragt Alex Taylor warum er einfach nicht zu seinen Gefühlen stehen will, und sagt offen dass er Taylor liebt.
Daraufhin dreht Taylor mit dem Wagen um, und fährt zu dem Hotel in welchem er damals mit dem betrunkenen Alex übernachtet hat. Offensichtlich will er Alex verführen und so dieser Konfrontation aus dem Weg gehen. Anfangs scheint dies auch zu funktionieren, doch plötzlich wendet sich sehr überraschend das Blatt.
Alex fesselt Taylor plötzlich ans Bett und übernimmt das Kommando indem er Taylor mit Eiswürfeln und der Gerte traktiert, und ihn schließlich hart nimmt.
Als Alex am nächsten Morgen erwacht ist Taylor verschwunden, und er ist sich sicher Taylor mit dieser Aktion aus seinem Leben vertrieben zu haben.

"Die Euphorie der letzte Nacht schwindet, als mir bewusst wird, dass das vielleicht ein Abschiedsfick war. Mein Selbstvertrauen und mein Stolz lösen sich in Nichts auf. Hat unsere, seltsame, abgefuckte, komplizierte Beziehung ihren Höhepunkt schon überschritten? Habe ich dadurch, dass ich die Kontrolle übernahm, die Sache mit Taylor für immer beendet? Ich habe gehofft, er würde einsehen, dass ein Mensch sich einem anderen nicht voll und ganz ausliefern kann, ohne sich selbst dabei zu verlieren. Das darf keine Einbahnstraße sein. Der Machtkampf schlägt in beide Richtungen aus, im Bett und außerhalb. Ich dachte, das würde ihm beweisen, dass es kein Weltuntergang ist, wenn man ab und zu mal die Kontrolle abgibt. Aber vielleicht ist die Welt für Taylor ja untergegangen."


Zuhause verträgt Alex sich mit Matty und erzählt von der Sache mit Taylor, fest überzeugt ihn nie wieder zu sehen.
Wieder wird er jedoch eines besseren belehrt, denn Matty zerrt ihn am nächsten Tag vor dem Fernseher wo Taylor in der Show von Jay Leno sein Coming-out verkündet, und zugibt, dass es einen besonderen Jemand in seinem Leben gibt. Alex kann es einfach nicht fassen und Matty ist einfach nur noch am Ausflippen.
Die absolute Krönung ist es, als Taylor dann schließlich bei ihnen vor der Tür steht.
Beide sprechen sich endlich nun ehrlich aus, und Taylor gesteht, dass er wegen Alex eigentlich auch Zweifel an dieser Scheinehe hatte und fragt indirekt ob er noch eine Chance bekommt, diesmal für eine richtige Beziehung.

"Aber keine Angst, ich will dir noch immer kräftig den Arsch versohlen.“, fügt er hinzu, und wir beide lachen."

Im Epilog erfahren wir, dass Alex den Job in New York dennoch angenommen, sogar schon sein erstes Buch veröffentlicht , und auch Taylor sein Coming-out karrieretechnisch nicht geschadet hat. Anders als im Original, steht Taylor weiterhin auf Fesselspielchen & Co, einzig mit dem Unterschied, dass auch Alex mal ran darf.



Wie bereits erwähnt ist es jetzt kein Meisterwerk. Doch verglichen mit dem Original sind mir einfach einige Dinge aufgefallen, die die Geschichte in einem viel positiveren Licht dastehen lässt:
Zum einen fand ich es gut, dass Alex nicht ganz so sehr das scheue Reh ist wie Ana. Etwas
schüchtern und unsicher ja, dennoch lässt er sich nicht alles bieten, und er hat Taylor offenbar schneller durchschaut als Ana inn allen drei Büchern.
Genauso wie in ihrem Fall war Alex noch Jungfrau, doch im Gegensatz zu ihr, kaufe ich ihm diesen Hintergrund mehr ab als ihr, und er hat auch ein selbstständiges Interesse an Sex und man muss es ihm nicht "aufzwingen". Taylor hat zwar leichte charakterliche Parallelen zu Grey, dennoch geht er mit dem Thema BDSM viel verantwortungsbewusster um. Ihm ist es wichtig, dass Alex sich richtig darüber informiert, und auch wenn er zwar hin und wieder rumquängelt wegen dieses Vertrags ist er dennoch nicht ganz so......"übergriffig" wie Grey. Und auch wenn Taylor Alex viel rumkommandiert, so war dieser dennoch nie eingeschüchtert von ihm, eher genervt.
Der Autor scheint sich auch mal Gedanken über manche Logikfehler gemacht zu haben, denn während wir uns in SoG ja alle fragen, wie Grey soviel Zeit haben kann Ana hinterher zu stalken, wird es in Taylors Fall damit erklärt, dass er aktuell Drehpause hat. Wobei man Taylor das Stalking ja nicht mal unterstellen kann, denn er hat Alex wenigstens höflicherweise immer vorher kontaktiert und stand nicht einfach so irgendwo ohne Vorwarnung auf der Matte. Oh, und es sei nochmal anzumerken, dass Taylor seine Vorliebe zum BDSM auf ganz normale Weise entdeckt hat, ohne irgendwelche traumatischen Hintergründe. Einfach weil es ihm gefällt, so wie es auch sein soll.
Ein wenig überrascht geschaut habe ich ja übrigens, als Alex auf einmal die Zügel in die Hand genommen,und die Rollen mal umgedreht hat. Wenn man immer nur Anas brave Folgsamkeit mitbekommen hat, ist das hier schon eine erfrischende Abwechslung.
Am besten hat mir eigentlich der Schluss gefallen. Er war zwar auch ziemlich Disney-mäßig-All was well-perfekt, das geb ich ja zu. Doch mir hat es gefallen, dass Alex trotz seiner Beziehung zu Taylor dennoch nach New York gegangen ist. Zum einen hat er ja, anders als Ana, sich diesen Job selbst ergattert, ohne Taylors Vitamin B, und zudem baut er sich sein Leben völlig unabhängig von ihm auf, während sich bei Anas Leben ja am Ende nur alles auf Grey gestützt hat.
Ich glaube daher, dass sich viele Millionen Menschen dann nicht so vor "Schmerz" gewunden hätten, wäre das Original auch so in diesem Rahmen abgelaufen, wie die Fassung von Jeffery Self.